Paul gerhardt johann sebastian bach nun ruhen alle waelder liedtext



Nun ruhen alle Wälder,


Vieh, Menschen, Städt und Felder,


es schläft die ganze Welt;


ihr aber, meine Sinnen,


auf, auf, ihr sollt beginnen,


was eurem Schöpfer wohlgefällt.


Wo bist du, Sonne, blieben?


Die Nacht hat dich vertrieben,


die Nacht, des Tages Feind.


Fahr hin; ein andre Sonne,


mein Jesus, meine Wonne,


gar hell in meinem Herzen scheint.


Der Tag ist nun vergangen,


die güldnen Sternlein prangen


am blauen Himmelssaal;


also werd ich auch stehen,


wenn mich wird heißen gehen


mein Gott aus diesem Jammertal.


Der Leib eilt nun zur Ruhe,


legt ab das Kleid und Schuhe,


das Bild der Sterblichkeit;


die zieh ich aus, dagegen


wird Christus mir anlegen


den Rock der Ehr und Herrlichkeit.


Das Haupt, die Füß und Hände


sind froh, dass nun zum Ende


die Arbeit kommen sei.


Herz, freu dich, du sollst werden


vom Elend dieser Erden


und von der Sünden Arbeit frei.


Nun geht, ihr matten Glieder,


geht hin und legt euch nieder,


der Betten ihr begehrt.


Es kommen Stund und Zeiten,


da man euch wird bereiten


zur Ruh ein Bettlein in der Erd.


Mein Augen stehn verdrossen,


im Nu sind sie geschlossen.


Wo bleibt dann Leib und Seel?


Nimm sie zu deinen Gnaden,


sei gut für allen Schaden,


du Aug und Wächter Israel’.


Breit aus die Flügel beide,


o Jesu, meine Freude,


und nimm dein Küchlein ein.


Will Satan mich verschlingen,


so lass die Englein singen:


„Dies Kind soll unverletzet sein.“


Auch euch, ihr meine Lieben,


soll heute nicht betrüben


kein Unfall noch Gefahr.


Gott lass euch selig schlafen,


stell euch die güldnen Waffen


ums Bett und seiner Engel Schar.